THG-Quote: So können Fuhrparkbetreiber mit ihrer Flotte Geld verdienen

Flottenbetreiber müssen viele Kosten im Auge behalten. Von der Anschaffung oder der Pflege von Leasingverträgen über Verbrauchs- und Wartungskosten bis hin zur Versicherung kostet die Flotte meistens nur Geld. Befinden sich allerdings E- Autos in der Flotte, lässt sich über die sogenannte THG-Quote mit jedem Fahrzeug und öffentlich zugänglichen Ladepunkten Geld verdienen – und das jedes Jahr erneut.

Was ist die THG-Quote und wie können Flottenbetreiber sie für sich nutzen?

Die Abkürzung THG-Quote steht für den sperrigen Begriff der Treibhausgasminderungsquote, die vom Gesetzgeber eingeführt wurde, um die CO2-Emissionen im Verkehrssektor zu reduzieren. Gleichzeitig soll die Elektromobilität gefördert werden. Die THG-Quote zwingt Mineralölkonzerne dazu, die Treibhausgasemissionen, die durch ihre Treibstoffe erzeugt werden, jedes Jahr stärker zu reduzieren. Die Quote der CO2-Minderung im Verhältnis zum Kraftstoffaufkommen ist von der Bundesregierung festgelegt und erhöht sich jedes Jahr. Während im Jahr 2023 eine THG-Quote von acht Prozent gilt, sollen 2030 bereits 25 Prozent CO2 eingespart werden. Früher konnten die Konzerne die relativ niedrigen Quoten noch durch die Beimischung von Biokraftstoffen einhalten. Je stärker die THG-Quote steigt, desto weniger schaffen die Unternehmen die Einhaltung der gesetzlich geforderten Norm. Überschreitet ein Mineralölhersteller seine Quote, sind Strafzahlungen fällig. Umgehen lässt sich diese Strafe durch zusätzliche Verschmutzungsrechte, die an der Börse gekauft werden können. Und hier wird es für Besitzer und Flottenbetreiber von E- Autos interessant. Da Elektrofahrzeuge kein CO2 ausstoßen, kann das eingesparte Treibhausgas in Form von Zertifikaten weiterverkauft werden. Früher war dies nur den großen Energieversorgern oder Betreibern von Ladestationen möglich. Mittlerweile können sich aber auch private und gewerbliche Halter von Elektrofahrzeugen indirekt am Emissionshandel beteiligen. Das Bundesumweltministerium errechnet jedes Jahr erneut die Quotenanteile, die sich nach dem Stromverbrauch und den eingesparten CO2-Mengen richten.



Voraussetzungen für die Teilnahme am THG-Quotenhandel


Für welche elektrischen Fahrzeugarten kann der Flottenbetreiber die THG-Prämie beanspruchen?



Wichtig ist nur, dass es sich um Fahrzeuge mit E-Antrieb handelt.


Öffentliche Ladesäulen, die der Fuhrparkbetreiber aufstellt, sind prämienberechtigt, wenn:

Wie kommen Flottenbetreiber an die THG-Prämie?

Privatleute und die meisten Fuhrparkbetreiber sind nicht dazu berechtigt, direkt am THG-Quotenhandel teilzunehmen. Daher gibt es Zwischenhändler, die gegen Provision die Formalitäten übernehmen. Die Höhe der THG-Quoten ändert sich jährlich. Außerdem können die Anbieter unterschiedlich hohe Provisionen verlangen. Daher lohnt sich ein Vergleich. Je nach Unternehmen und aktueller THG-Quote sind Auszahlungssummen zwischen 200 und 400 Euro pro E- Auto im Durchschnitt möglich. Damit lässt sich beispielsweise ein Teil der Flottenversicherung gegenfinanzieren. Aber natürlich muss die Einnahme nicht für die Fuhrparkversicherung verwendet werden. Wer eine größere Flotte betreibt, sollte auf keinen Fall auf diesen staatlich garantierten Bonus verzichten. Im Gegensatz zu Privatleuten haben gewerbliche Fuhrparkbetreiber die Wahl aus gleich zwei Erlösmodellen:

Bei der Abrechnung nach Bestpreis wird der Tarif für die CO2-Zertifikate im Echtzeithandel am THG-Quotenmarkt ermittelt. Verkauft wird dann zum jeweils besten Tarif. Der Preis für eine Tonne CO2 schwankt teilweise sehr stark und kann zwischen 150 und 580 Euro liegen. Entscheidet sich der Fuhrparkbetreiber hingegen für den Festpreis, ist die Zahlung zum vereinbarten Preis garantiert. Sinkt der tagesaktuelle Preis deutlich darunter, profitiert der Flottenbetreiber. Steigt er hingegen deutlich über den vereinbarten Festpreis, liegt der Vorteil beim Zwischenhändler. Allerdings sorgt der Festpreis für mehr Planungssicherheit. Übrigens bieten manche Zwischenhändler neben der eigentlichen Prämie eine zusätzliche Provision für Neukundenwerbung an.

Flottenbetreiber müssen die THG-Prämie versteuern

Private Eigentümer von E-Autos müssen die Einnahmen aus dem THG-Quotenhandel nicht versteuern. Als Betreiber einer Flotte verbucht man damit aber eine Betriebseinnahme, die voll zu versteuern ist. Einige Unternehmen entscheiden sich dazu, die THG-Prämie zu spenden. Ob sich das steuerlich lohnt, ist im Einzelfall zu entscheiden.

Fazit: Flottenbetreiber sollten die THG-Prämie nicht ungenutzt lassen

Neben den notwendigen Kosten, die das Betreiben einer Flotte aus E-Autos mit sich bringt, ist die THG-Prämie eine jährlich wiederkehrende Möglichkeit, um die Fuhrparkkosten zu reduzieren. Neben den Fahrzeugen selbst sorgt auch der Betrieb von zusätzlichen Ladestationen, die für die Öffentlichkeit zugänglich sind, für weitere Ansprüche auf THG-Prämien. Mit diesen Zusatzerlösen lassen sich beispielsweise die Kosten für die Fuhrparkversicherung reduzieren.